Es war einmal Esch-Schifflange und sein neues Quartier „Metzeschmelz“

Nach 140 Jahren Metallindustrie schlägt einer der Metallverarbeitungsstandorte in Luxemburg ein neues Kapitel in seiner Geschichte auf.

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Die Industriebrache befindet sich in idealer Lage zwischen Esch-sur-Alzette und Schifflange, jeweils ca. einen Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, und bietet im Rahmen des Projekts „Metzeschmelz“ ein enormes Wiederverwertungspotenzial. Die Entwicklung wird von AGORA geleitet. Das neue Quartier wird in Luxemburg einzigartig sein und einen völlig neuartigen stadtplanerischen Ansatz aufweisen, der die Menschen ins Zentrum allen Geschehens stellt.

Nach 140 Jahren Metallindustrie schlägt einer der Metallverarbeitungsstandorte in Luxemburg ein neues Kapitel in seiner Geschichte auf.
Yves Biwer

Yves Biwer, Verwaltungsdirektor von AGORA, sagt dazu: Aufgrund des enormen Erfolgs des Projekts Belval, das wir seit dem Jahr 2000 entwickeln und das seitdem immer weiter wächst, stellt das neue Quartier „Metzeschmelz“ für die Gemeinden Esch und Schifflange eine echte Chance dar. Das Projekt wurde so konzipiert, dass für die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner an alles gedacht sein wird: Sportmöglichkeiten, lokale Geschäfte, Freizeitangebote, Grundschulen und weiterführende Schulen sowie Kindertagesstätten und natürlich auch eine optimale Anbindung an verschiedene öffentliche Transportnetze. So wird für den Bahnverkehr eigens ein neuer Bahnhof gebaut. Zusätzlich wird die Schnellbahn die Hauptstadt mit dem Süden des Landes verbinden.

Das Projekt sieht zudem verschiedene „Mobility Hubs“ an der Peripherie vor, um den Autoverkehr in den verschiedenen Zonen maximal zu entlasten. Da sich die Mobilität immer mehr verändert, können diese Gebäude je nach Bedarf auch auf einfache Weise in Büros oder Wohnungen umgewandelt werden. So können die Menschen im Stadtbereich von der Ruhe und Sicherheit einer sanften Mobilität vor Ort profitieren, wissen aber gleichzeitig, dass sie mit dem Auto auch bis vor ihre Haustür fahren können, um beispielsweise Einkäufe komfortabler zu erledigen.

Nach 140 Jahren Metallindustrie schlägt einer der Metallverarbeitungsstandorte in Luxemburg ein neues Kapitel in seiner Geschichte auf.

Die Geschichte des Standorts und aller Menschen, die zum Erfolg des Stahlwerks Esch-Schifflange beigetragen haben, wird integraler Bestandteil des Projekts sein. Gebäude wie der Wasserturm, die Pumpstation oder auch bestimmte Produktionshallen bleiben erhalten und werden neuen Bestimmungen zugeführt. Die industrielle Seele des Standorts wird durch Erhalt einiger Produktionsstellen aus der Hochzeit seiner industriellen Aktivität allgegenwärtig sein.

Ehemalige Angestellte, die sehr am menschlichen Aspekt der Arbeit zur damaligen Zeit und am Erhalt der historischen Vergangenheit dieses Standorts interessiert sind, sorgen mit Unterstützung von AGORA schon seit mehreren Jahren dafür, dass diese Erinnerungen in Form eines Museums wachgehalten werden, das sich speziell dem Industriezeitalter in Esch-Schifflange widmet.

Nach 140 Jahren Metallindustrie schlägt einer der Metallverarbeitungsstandorte in Luxemburg ein neues Kapitel in seiner Geschichte auf.

Alain Günther, Werksmitarbeiter von 1985 bis 2013: Unser Museum, das es hier schon seit mehreren Jahren gibt, wird das Bindeglied zwischen den neuen und den alten Bewohnerinnen und Bewohnern von Esch-Schifflange. Es war uns wichtig, einen Teil dessen, was wir hier erlebt haben, an die Menschen weiterzugeben, die diesen Ort voller menschlicher Geschichten in Zukunft als Wohnsitz erwählen. Schließlich ist er Teil unseres industriellen Erbes hier in Luxemburg.

Victor Merens, Werksmitarbeiter von 1961 bis 2001: Zusammen mit anderen Einwohnerinnen und Einwohnern sowie Fachleuten waren wir von Anfang an in die Entwicklung des Konzepts für das Quartier Metzeschmelz eingebunden, um dieses neue Wohnviertel so zu gestalten, dass eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft deutlich wird.

„Metzeschmelz“, ein Quartier, das Urbanität und Lokalität in absoluter Harmonie mit seiner atypischen Umgebung in Einklang bringt, wird im Wesentlichen auf einer Architektur aufbauen, die in der Geschichte des Standorts verankert ist, auf Grünflächen, einer unkomplizierten Mobilität und modernen Verkehrslösungen. Gleichzeitig werden auch die Innenräume einen besonders hohen Lebensstandard bieten.

Nach 140 Jahren Metallindustrie schlägt einer der Metallverarbeitungsstandorte in Luxemburg ein neues Kapitel in seiner Geschichte auf.

Yves Biwer, Verwaltungsdirektor von AGORA : Damals war es die Industrie, die die Menschen in die Nähe großer Produktionsstandorte zog. Im Umfeld der Fabriken entstanden ganze Städte. Mit Hilfe von Metzeschmelz werden wir zwei Städte verbinden, mit Wohnraum, aber auch einem kulturellen und sozialen Angebot, das die bereits auf beiden Seiten vorhandenen Optionen ergänzt. Zusammen mit Privatpersonen und Gewerbetreibenden wollen wir einen neuen Raum zum Leben und Arbeiten, für Bildung und Freizeit schaffen. Dabei sollen die Einwohnerinnen und Einwohner über mehrere Jahrzehnte aktiv an der Gestaltung beteiligt werden.

Dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen AGORA und ihren Partnern hat die Zukunft dieses Luxemburger Industrieerbes gerade erst begonnen. Gemeinsam werden wir diesen Standort zu einem neuen Vorbild für eine innovative und erfolgreiche Sanierung und Revalorisierung machen.

Nach 140 Jahren Metallindustrie schlägt einer der Metallverarbeitungsstandorte in Luxemburg ein neues Kapitel in seiner Geschichte auf.
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