Es ist eine echte europäische Erfolgsgeschichte. Alles beginnt 2003, als Jourdan Serderidis, ein griechischer Unternehmer, der seine Karriere in Belgien gestartet hat, in Luxemburg das Unternehmen Arηs gründet. Der Jungsporn in seinen Vierzigern entscheidet sich für einen Namen, der Großes verspricht: Arηs, ausgesprochen [aris], ist ein Sohn von Zeus und Kriegsgott der griechischen Mythologie. Um mit seinem Unternehmen den Software-Markt zu erobern, schart Serderidis eine (kleine) Armee von 13 Mitarbeitern um sich.
18 Jahre später muss man sagen, dass die Symbolik nicht zu viel versprochen hat. Arηs hat mittlerweile viele Schlachten gewonnen, verzeichnet ein Wachstum von 20 % pro Jahr und beschäftigt 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Als es in den alten Räumlichkeiten zu eng wird, beschließt Jourdan Serderidis vor einigen Jahren, mit seinem Unternehmen umzuziehen. Auftritt AGORA. Der Gründer von Arηs entscheidet sich für Belval. Und stampft auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks ein ultramodernes, elegantes Gebäude von 18 Stockwerken aus dem Boden.
Zwei Jahre nach der Einweihung, im September 2019, ist ihm die Freude an dieser Entscheidung immer noch anzusehen.
Möchten Sie zunächst einmal Ihr Unternehmen vorstellen?
Ja, natürlich. Ich habe Arηs 2003 in Luxemburg gegründet. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung von maßgeschneiderten Software-Anwendungen für Großkunden. Dazu gehören Banken, Institutionen oder Verwaltungen.
Sie sind 2019 nach Belval gezogen. Warum?
Zuvor waren wir in Bertrange angesiedelt, aber es wurde langsam etwas eng… dazu muss man sagen, dass Arηs ein Wachstum von 20 % pro Jahr verzeichnet. Heute besteht das Unternehmen aus 14 Geschäftseinheiten und beschäftigt fast 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Vor fünf oder sechs Jahren machten wir uns also auf die Suche nach einem passenden Ort für unseren neuen Firmensitz. Da hat sich Belval sehr schnell angeboten!
Warum hat Sie gerade Belval überzeugt?
Der Standort hat zahlreiche Vorteile. Zunächst die Lage. Wir wollten nicht mitten ins Stadtzentrum nach Luxemburg, wegen der Verkehrsanbindung, des Quadratmeterpreises und der Enge in der Stadt. Hier in Belval sind wir zwar nah an der Hauptstadt, trotzdem aber auch an der Grenze zu Frankreich (woher immerhin 20 % unserer Mitarbeiter stammen) und zu Belgien, all das in einer wunderschönen Landschaft. Ein weiteres Argument: die Möglichkeit, mit Hilfe von AGORA ein Gebäude zu erschaffen, das genau zu uns passt. Wir wollten einen Firmensitz, der einerseits unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern allen Komfort bietet, andererseits aber auch unsere Kunden eine Geschichte erzählt.
Hat die Geschichte des Standorts auch eine Rolle gespielt?
Diese postindustrielle Landschaft hat es mir gleich angetan. Ich finde, dass die Vergangenheit von Belval dem Standort eine ganz besondere Note verleiht, durch die er sich von den üblichen seelenlosen und ästhetisch fragwürdigen Gewerbegebieten radikal unterscheidet. Und abgesehen von der industriellen Ästhetik ist da ja auch noch die Aussicht: Unsere Büros haben freien Blick auf die grünen Hügel der französischen Landschaft mit ihren üppigen Wäldern. Das ist magisch und sehr erholsam. Im Stadtzentrum hingegen hätten wir nur eine Aussicht auf… das Gebäude gegenüber.
So entstand also 2019 das Naos-Gebäude… können Sie uns etwas über seinen Ursprung erzählen?
Nachdem wir uns für Belval entschieden hatten, unterbreitete AGORA uns mehrere Vorschläge. Wir hätten entweder ein Gebäude nach bestehenden Plänen bauen oder uns für ein Gebäude entscheiden können, das sich noch in der Planung befand und dem wir noch unsere persönliche Note geben konnten. Wir haben uns für die zweite Option entschieden. Ziel war es, zusammen mit dem Architekten die bestehenden Pläne zum zukünftigen Unternehmenssitz unserer Träume umzuarbeiten. So entstand Naos, was auf griechisch „Tempel“ bedeutet.
Was genau konnten Sie dabei an Ihre Wünsche anpassen?
Sehr viel! Zunächst einmal den visuellen Charakter des Gebäudes. Wir entschieden uns für eine neue Fassadenfarbe, eine elegante Kombination aus Schwarz und Blau. Was die Untergeschosse anging, war es möglich, eine Parketage hinzuzufügen (drei Etagen statt zwei mit insgesamt 155 Stellplätzen). Auch die Innenausstattung wurde nach unseren Bedürfnissen angepasst. Wir wollten beispielsweise einen Vortragssaal mit 300 Sitzplätzen, und im Erdgeschoss konnten wir sogar ein Restaurant unterbringen, das sich abends in eine Weinbar verwandelt. Es wurde im Juni 2021 eröffnet.
Im Grunde scheint in Belval, was Immobilien angeht, nichts unmöglich zu sein…
Das stimmt! Und dabei hatten wir zu Beginn gar kein so großes Abenteuer im Sinn: Unsere ursprünglichen Vorstellungen lagen bei 5000 m2, und am Ende kam dabei ein Gebäude mit 14000 m2 über 8 Stockwerke mit einem Restaurant mit 120 Plätzen heraus, das für alle offen ist… All das war übrigens nur möglich dank der Hilfe von AGORA und der Gemeinde Sassenheim. Beide haben uns sehr herzlich willkommen geheißen und waren uns eine große Hilfe. Alles hat von Anfang an gut gepasst.
Denken Sie angesichts dieses positiven Ergebnisses darüber nach, in Belval noch mehr Immobilienprojekte in Angriff zu nehmen?
Auf alle Fälle. Nachdem wir 2018 das Naos-Gebäude an ein Versicherungskonsortium verkauft haben (wir sind heute nur noch Mieter), suchen wir jetzt einen Ort für ein neues Gebäude, um unsere ständig wachsende Mitarbeiterschar unterzubringen. Ich hoffe, dass uns das innerhalb der nächsten drei Jahre gelingt.
Die Reihe “REGARDS CROISES” von AGORA erzählt die Entstehungsgeschichte eines Projekts.
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