Public Green, Stadt und Natur an einem Ort

In Belval Nord erheben sich die Gebäude inmitten einer grünen Landschaft mit Spielflächen: dem sogenannten Public Green. In diesem harmonischen Ensemble ist gleichermaßen Platz für ruhige Spaziergänge und für spielende Kinder.

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Das Public Green ist eine Art „Privatgarten für die Öffentlichkeit“, kein eigentlicher Park, sondern eher eine begrünte Landschaft, die die Wohnhäuser umgibt und die sich die Bewohner dieser Häuser zu eigen machen können. In Belval Nord präsentiert sich die Szenerie in beruhigendem Weiß und Grün: Die strahlend hellen Gebäude im kubistischen Stil erstrecken sich auf einem grünen Teppich, umgeben von Bäumen in lockerer, wie zufällig wirkender Anordnung. Der Kontrast ist ästhetisch äußerst gelungen. Die friedvolle Umgebung lädt zum spontanen Plausch mit den Nachbarn ein.

„Wenn die Bäume erst einmal größer sind, wird dieser Raum zwischen den Gebäuden noch definierter und das Landschaftskonzept wird dann erst so richtig deutlich werden“, verspricht Frank Wallenborn, leitender Architekt des Projekts. „Die Vegetation hat hier den gleichen Stellenwert wie die Architektur. So entsteht eine Dualität zwischen dem organischen und willkürlichen Aspekt der Natur und der klaren Visualität der hauptsächlich weißen Gebäude des Quartiers. “

Gemeinschaftlich genutzte Grünflächen

Das Public Green spielt mit den Genres und hinterfragt etablierte Kategorien. Es handelt sich weder um einen großen öffentlichen Park, noch um einen Privatgarten, der nur bestimmten Bewohnerinnen und Bewohnern zur Verfügung steht. Vielmehr handelt es sich um eine urbane Landschaft ganz neuer Art, die Formen und Funktionen mischt. „Wir wollten in diesem Quartier keine Privatgärten, die natürlich von der Größe her immer beschränkt sind. Stattdessen wollten wir den Menschen umfangreichere, gemeinschaftlich genutzte Grünflächen zur Verfügung stellen, die mehr Möglichkeiten des Beisammenseins bieten, aber immer noch den Eindruck einer kleinen Nachbarschaft vermitteln“, erklärt Thomas Rau, Leiter der Abteilung für Planung und Infrastruktur.

Die Pflege der Flächen, in die jeder Eigentümer mit dem Erwerb seiner Immobilie mitinvestiert hat, wird von einem einzigen Auftragnehmer durchgeführt und von AGORA koordiniert, was die Logistik vereinfacht und sicherstellt, dass die Flächen jederzeit gepflegt und homogen erscheinen.

Die Anlage steht einer großen Anzahl von Bewohnerinnen und Bewohnern des Quartiers zur Verfügung, das trotz der Grünflächen durchaus dicht besiedelt ist. „Wir wollten hier möglichst viel Wohnraum schaffen, um dem Bedarf gerecht zu werden, dabei aber die Natur nicht verdrängen“, erklärt Thomas Rau weiter. Aus städteplanerischer Sicht haben wir es hier nicht mit den für Luxemburg sonst üblichen zwei- bis dreistöckigen Gebäuden, sondern mit deutlich höheren Wohnhäusern zu tun, die es uns ermöglicht haben, auf einer Fläche von 12 bis 13 Hektar mehr bewohnbare Fläche zu schaffen, sodass zwischen den Gebäuden am Boden immer noch genug Raum für Natur ist. “

Vergangenheit in der Gegenwart

Das Public Green in seiner Biodiversität und artenreichen Flora sieht sich als natürliche Fortsetzung der bislang hier vorhandenen Landschaft. Diesen Ort konnte die Industrialisierung niemals erobern. Stattdessen fanden sich hier Obstplantagen und Weideflächen. „Die Obstplantage ist ein wesentliches Element unseres Landschaftskonzepts und das Public Green hat diesen ursprünglichen Aspekt behalten. Einige Baumarten wurden sogar am selben Ort wieder angepflanzt“, erklärt Frank Wallenborn.

AGORA hat sich verpflichtet, diese reiche Flora zu erhalten und für Vögel und andere Kleintiere in diesem Gebiet einen günstigen Lebensraum zu schaffen.

Auch die Spielflächen wurden so geplant, dass sie im Einklang mit der Natur stehen und sich auf natürliche Weise ins Landschaftskonzept einfügen. Dazu wurden ausschließlich Naturmaterialien wie rohes Holz verwendet: „Wir wollten den Eindruck vermitteln, dass die Spielgeräte hier nicht künstlich installiert wurden. Sie sollten eher wie sehr schlichte Konstruktionen wirken, die im Wald mit einfachen Hilfsmitteln und ohne großen Anspruch errichtet wurden“, so Frank Wallenborn.

Und sie sind schon jetzt sehr beliebt. Sobald es Frühling wird und sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen, werden die Anlagen, die nur wenige Schritte von den Wohngebäuden entfernt sind, von zahlreichen Familien genutzt. In einer postpandemischen Welt dürfte das Public Green sicher auch ein begehrter Ort für Picknicks und andere Zusammentreffen unter Nachbarn und Freunden werden. Auch für die gemütliche Lektüre im Freien ist die Landschaft perfekt geeignet. Und wer gar nichts tun möchte, lauscht einfach in Ruhe dem Gesang der Vögel.

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